Freitag, 26. Dezember 2008

Zurück bei Familie Kechimov

Novyj-Urengoj, Chanty-Mansijsk, Surgut, Kogalym – nachdem ich fast zwei Wochen die schnell gewachsenen Städte der Region besucht habe, bin ich froh, wieder mit Familie Kechimov „in den Wald“ zu fahren, wie man hier sagt. Diesmal ist die Verwandtschaft zu Besuch, der ältere Bruder meines Gastgebers und dessen Sohn mit seiner Frau. Von Onkel Josif erfahre ich, welche Regeln und Tabus hier im Wald gelten. So darf er zum Beispiel nicht das Gesicht seiner Schwägerin, der Frau seines jüngeren Bruders sehen oder sie direkt ansprechen. Zwischen bestimmten Verwandten herrschen solche Meidebeziehungen, die unter den Rentierzüchtern streng eingehalten werden. Inzwischen sind die Flüsse, Sümpfe und Seen vollständig zugefroren (die Temperaturen schwanken zwischen 10 und 30 Grad minus) und die Zeit der gegenseitigen Besuche bricht an. Vorher bringen die Männer die Motorschlitten in Ordnung und die Frauen die perlenbestickte Kleidung. Eigentlich nimmt diese Arbeit nie ein Ende, an den Motorschlitten ist ständig etwas zu reparieren und wenn die alte Kleidung repariert ist, nähen die Frauen etwas Neues. Die handgenähte Fellkleidung ist wertvoll. Ein paar Fellstiefel ist nicht unter 500 € zu haben und die mit Fell gefütterten Mäntel kosten mindestens das Dreifache, wenn sie zum Beispiel an Museen verkauft werden.























Donnerstag, 25. Dezember 2008

Chanty-Mansijsk

Ich mache einen Abstecher nach Chanty-Mansijsk, der Hauptstadt der gleichnamigen Autonomen Region, die größer ist als Frankreich, aber nur anderthalb Millionen Einwohner hat. Bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts befand sich hier die kleine Stadt Samarovo am Zusammenfluss von Ob und Irtysch. Neben Samarovo wuchs in den 30er Jahren eine neue Stadt heran – Chanty-Mansijsk, benannt nach den Völkern der Chanten und Mansen. Sie wurde das Verwaltungszentrum für die Region in der Hunderttausende Zwangsumsiedler aus den südlichen Regionen angesiedelt wurden. Ich besuche hier die regionale „Jugorskij-Universität“, um Kollegen zu treffen. Bis vor wenigen Jahren, solange die Stadt nur auf dem Luft und Wasserweg erreichbar war gab es hier vor allem Holzhäuser im traditionell russischen Stil. Inzwischen sind sie fast alle abgerissen. Vor die baufälligen letzten Exemplare hat man vor kurzem, als hier das Gipfeltreffen der Regierungschefs Europas und Russlands stattfand, schnell Wände aus grünem Blech gebaut. Sie stehen teilweise nur 20 cm vor den Fenstern der Häuser. Seit die Stadt durch eine Straße mit dem Rest des Landes verbunden ist, setzte hier ein Bauboom ein. Geld aus dem Ölgeschäft war genug vorhanden. Ob auch ein Entwurf von Norman Foster verwirklicht wird, ist nun unklar, nachdem die Preise für das Öl so gesunken sind. Die Holzhäuser werden aber trotzdem verschwinden. Der Baugrund ist zu wertvoll und Restaurierungen teurer als Neubauten.

















Mittwoch, 17. Dezember 2008

Fragen II: Die russische Trikolore und kostenloser Strom

In einer E-Mail fragte mich mein Vater, wie viele Chanten denn noch traditionell im Wald wohnen.

Ich habe versucht in meinen Texten deutlich zu machen, dass im Alltag der Rentierzüchter die Unterscheidung traditionell versus modern gar keine Rolle spielt. Sie unterscheiden eher das Leben im Wald vom Leben in der Stadt, das „chantische“ Leben vom „russischen“ Leben. Natürlich werden auch im Wald Elemente des Lebens in der Stadt übernommen. Vor allem die Versorgung mit elektrischem Strom verändert viel.

Ich habe am 29. November die Familie Ruskin besucht. Hier gibt es recht viele städtische Dinge: die Hütte wird mit Strom beheizt, die Hausfrau kocht mit Elektroherd und Mikrowelle, die Wände sind mit Tapeten beklebt und es hängen kleine elektrische Leuchter an den Wänden. Es gibt einen Fernseher und einen DVD-Player. Wie zum Zeichen, dass die Bewohner stolz auf die Errungenschaften des Lebens aus der Stadt sind, hängt eine russische Flagge an der Wand. Ansonsten ist der Wohnplatz aber ganz chantisch eingerichtet. Das Blockhaus hat nur einen Raum, in dem man auf dem leicht erhöhten Boden gegenüber dem Eingang schläft. Um das Haus innerhalb des Gatters laufen tagsüber Rentiere, die abends freigelassen werden. Unweit gibt es eine Reuse, in der Hechte, Barsche und Alande gefangen werden. Zu Hause wird nur Chantisch gesprochen.







Wenn ich die Frage, wie viele Chanten traditionell leben, so auffasse, dass es um die Anzahl der Chanten geht, die als Rentierzüchter im Wald leben, dann kann ich sagen, dass heute immer noch genau so viele chantische Familien auf den Wohnplätzen im Wald leben, wie vor hundert Jahren. Es sind in der Region, in der ich mich befinde, an den Flüssen Tromagan und Agan einige hundert Familien mit bestimmt über 1000 Leuten. Die chantische Bevölkerung hat aber insgesamt in dieser Zeit stark zugenommen. Die medizinische Versorgung ist sehr viel besser geworden und es gibt viele gemischtethnische Ehen, deren Kinder sich als Chanten definieren, weil sie nur dann von staatlicher Unterstützung profitieren können. So kommt es, dass heute die meisten Chanten, vielleicht drei Viertel, in den Siedlungen und Städten wohnen.



Dienstag, 16. Dezember 2008

Fragen I

Ein Freund aus Berlin stellte mir per E-Mail ein paar Fragen, die ihm beim Lesen meiner Texte gekommen sind. Das brachte mich auf die Idee, ein bisschen mehr über die Bedingungen zu schreiben, unter denen ich hier forsche.

Warum hast du eine Wohnung in Halle?

Nach der Wende wurde in Halle an der Saale das erste Max-Planck-Institut für Ethnologie eröffnet. Früher hieß diese Wissenschaft im deutschsprachigen Raum auch Völkerkunde, hier in Russland spricht man von Ethnografie und in den anglophonen Ländern studiert man Social Anthropology. Am Institut (www.eth.mpg.de) wurde ein Zentrum für Sibirienforschung eingerichtet, dass die jahrhundertealte Tradition der Erforschung Sibiriens in Deutschland fortsetzen soll. Der bekannteste Sibirienforscher ist wohl Alexander von Humboldt (1769-1859). Den Ob entlang reiste aber 1876 zum Beispiel auch Alfred Brehm (der Autor von Brehms Tierleben). Am Sibirienzentrum schreibe ich also meine Doktorarbeit, die ich spätestens 2010 beenden werde.

Hast du einen Laptop mit?


Diesen Blog kann ich schreiben, weil mein Institut mich für die Reise mit einem Laptop ausgestattet hat. Strom gibt es hier fast überall. Selbst auf den Wohnplätzen im Wald wird mit Einsetzen der Dunkelheit der mit Benzin oder Diesel betriebene Generator angeworfen. Ins Internet gehe ich gewöhnlich in der Hotellobby des einzigen Hotels hier in Kogalym. Pro Megabyte zahle ich dort 12 Rubel, d.h. 33Cent. Auf der Post gibt es auch einige Computer, die ans Internet angeschlossen sind. Die sind aber meist von Ego-Shooter spielenden Kindern besetzt. „Leg sie um!“ oder „Erschieß die Geiseln!“ u.ä. schallt dann ständig lautstark durch den Raum.

Auf dem Wohnplatz von Juri Vella habe ich aber auch über das Handy der Tochter Lada, Bluetooth und den Computer der Schule Internetverbindung gehabt. Leider hat mein Handy keine Bluetoothverbindung, sonst könnte ich eigentlich fast überall, wenn auch relativ kostenintensiv ins Internet.

Was bist du für die Chanten, der kauzige Forscher, ein Freund der Familie oder einer von ihnen?

Eine Frage, die ich mir selbst hier auch oft stelle: Sicher von allem ein bisschen, wobei das letzte nicht zu verwirklichen ist. Ich versuche mich, so gut es geht, in den Alltag einzufügen. Meine Gastgeber versuchen sich mir gegenüber von der „besten Seite“ zu zeigen. Hier in der Gegend sind vor allem Vorurteile über die Chanten im Umlauf, die aus ihnen entweder versoffene Wilde und Primitive machen oder sie zu naiven Naturkindern verklären. Vom Leben der Rentierzüchter vermitteln die Medien und offizielle Feste, wie der „Tag des Rentierzüchters, Jägers und Fischers“, nur eine Spielzeugvariante, lustige Tänze und niedliche Rentiere und im unschuldigen Naturzustand lebende Ureinwohner, deren Kultur durch die großzügige Unterstützung von Staat und Erdölindustrie vor dem Untergang gerettet wird. Industrie und Behörden zeigen ihre humanitäre und soziale Seite und die Empfänger der „Hilfe“ wissen durchaus davon zu profitieren. Das Reklameimage darf dabei aber nicht in Gefahr geraten.

Der Alltag sieht natürlich anders aus. Allein von Rentierzucht und Fischfang kann kaum noch jemand überleben, Die Preise für Pelztiere im Keller, die Fischfabrik pleite, die besten Rentierweiden, Fischgründe und Jagdgebiete abgeholzt und bebaut. Auf der anderen Seite ermöglichen die Erdölstädte Absatzmöglichkeiten für die Produkte des Waldes, die Straßen erleichtern es zwischen Wald und Stadt zu pendeln und Mobilfunknetze verbinden die Rentierzüchter mit Verwandten und Bekannten in der Stadt. Mancher Rentierzüchter arbeitet einen Monat auf dem Erdölfeld und kehrt dann für einen Monat „Freizeit“ zu seinen Rentieren zurück.

Ich bekomme hier also auch die weniger vorzeigbaren Seiten des Alltags mit. Die Jugendlichen, die keine Rentierzüchter mehr sein wollen, mit den Arbeitsbedingungen auf den Erdölfeldern aber auch nicht zurechtkommen. Familienkonflikte, Unglücksfälle, Gewalt und Alkoholmissbrauch, alles Dinge, die die Chanten nicht verewigt sehen möchten. Ich verletze sozusagen berufsmäßig die Grenzen der Intimität, dringe in Bereiche ein, die man Fremden und schon gar der Öffentlichkeit vorenthält. Das setzt natürlich das Vertrauen meiner Gastgeber voraus, dass ich mit diesen Informationen entsprechend umgehe. So ganz verstehen sie jedoch nicht, was ich hier treibe und was ich die ganze Zeit auf Deutsch in mein Tagebuch schreibe. Schließlich bestehen die Tage doch aus unwichtigen Alltäglichkeiten, nichts, woran sich hier jemand in einer Woche auch nur erinnern würde. Dass für mich interessant ist, wer geduzt und wer gesiezt wird, vor wem die Hausfrau ihr Gesicht hinter einem Kopftuch verbirgt, wie und wann der Sohn das Handy verliert und was für Musik und Videos auf seinem Speicherchip sind, ist für meine Gastgeber schwer verständlich. Scherzhaft meinen sie immer wieder, ich sei ja wahrscheinlich doch ein deutscher Spion, und ich solle ihnen doch sagen, wann die weißen Leute (das heißt die Deutschen, die ja gegen die „roten“ Kommunisten gekämpft haben) wieder gegen Russland in den Krieg ziehen würden. In gewisser Weise gleicht meine Arbeit auch der eines Spions: sich möglichst unauffällig in einen fremden Alltag integrieren und Informationen über Kommunikationsgrenzen transportieren, über die sie normalerweise nicht hinausgelangen.

Bezahlst du denn dafür, dass du bei den Rentierzüchtern forschen darfst?

Nein, ich kaufe mich hier nicht ein. Ich bezahle auch nicht für Informationen. Trotzdem gehört zu den Regeln der Gastfreundschaft hier auch, dass man sich revanchiert. Diese Regeln musste ich aber auch erst einmal lernen: Was für Geschenke bringen Gäste mit? Bevor ich in den Wald fahre, kaufe ich Lebensmittelvorräte ein, von denen ich weiß, dass die Leute im Wald sie brauchen. Manchmal kaufe ich auch Benzin für meine Gastgeber oder lade ihr Handy in der Stadt auf. Perlen für Stickereien und Messingglöckchen für die Rentiere sind auch ein gutes Geschenk. Hier in Kogalym zahle ich der Familie, bei der ich wohne, die Miete für ein Zimmer. Wenn mich Leute irgendwohin fahren, ersetze ich ihnen die Transportkosten.

Ich hoffe jedoch, dass meine Arbeit den Chanten auch indirekt Nutzen bringt. Das Bewusstsein, dass eine Öffentlichkeit für die Interessen der Rentierzüchter existiert, hält die Erdölfirmen wenigstens davon ab, wie in den 70er und 80er Jahren, die Holzhäuser der Chanten, wenn nötig, einfach mit Bulldozern wegzuräumen. Unter anderem deshalb schreibe ich diesen Blog und werde Ende Februar und Anfang März in Deutschland zusammen mit der Regisseurin Olga Kornienko deren Dokumentarfilme über das Leben chantischer Rentierzüchter in Stuttgart, Leipzig und Berlin zeigen.

Freitag, 12. Dezember 2008

Novyj Urengoj II: Auf den Spuren von Gazprom

Obligatorisch ist natürlich ein Besuch im Gazprommuseum von Novyj Urengoj. Hier wird die Erschließung der Erdgaslagerstätten als eine einzige Erfolgsgeschichte gefeiert, was sie wohl für die meisten der Einwohner der Stadt, die zu den bestverdienenden in Russland zählen, auch ist. Die Geologen, die hier die Erdgaslagerstätten erschlossen haben, heißen „Pervoprochodcy“ (Erstbegeher), ungeachtet dessen, dass sich hier vorher schon die Gefangenenlager des GULAG befunden haben, und, dass bereits davor seit Jahrhunderten Nenzen mit ihren Rentieren über die Tundra zogen. Die Gefangenenlager werden immerhin in der Ausstellung erwähnt. Die Museumsmitarbeiterin erzählt uns, dass alles auch seine guten Seiten hat und die leeren Gefangenbaracken die Erschließung der Lagerstätten beschleunigten, weil die Geologen so gleich fertige Behausungen vorfanden. Man ist stolz darauf, dass man hier ganz Europa an der Leine hat, aber eine gewisse Sorge über gefallene Ölpreise (an denen ja auch der Gaspreis hängt) und bevorstehende Entlassungen ist überall zu spüren. Auch deutsches Kapital ist mit im Geschäft. Im November wurde die Produktion im Joint Venture „Achimgaz“ mit der BASF feierlich eröffnet und das Gas wird Deutschland über die geplante Ostseepipeline erreichen.







Außergewöhnlich ist, dass man uns sogar auf eine Förderstation von Gazprom nördlich des Polarkreises lässt. Natürlich ist hier alles pikobello in Schuss.Wir sind sicher nicht die ersten Ausländer auf diesem Stützpunkt. Einen ungefähren Eindruck bekommen wir aber trotzdem vom Gefühl der Gasarbeiter, sich auf einer Insel der Technik im Meer der Tundra zu befinden.













In der Kantine tauchen ab und zu auch mal Rentierzüchter auf, um sich hier mit Brot und Tee zu versorgen.

Vom Gasfeld geht es wieder nach Süden. Als wir den Polarkreis überqueren wird bei dreißig Grad minus ein kleines Picknick veranstaltet. Im Anschluss bekommen alle, wie nicht anders zu erwarten, ein Diplom als 'Polarbezwinger' ausgehändigt. Leicht beschwipst kehren wir in die Stadt zurück.



Novyj Urengoj I: Konferenz

Vom 4. bis 6. Dezember habe ich eine Konferenz in der Stadt Novyj Urengoj besucht. Novyj Urengoj ist die wichtigste Stadt für Gazprom, da sich in ihrer Umgebung die größten Gasfelder befinden. Es werden jetzt gerade eine Reihe von Jubiläen gefeiert. Das 30-jährige Bestehen des Gas fördernden Unternehmens in der Stadt, der dreimilliardste Kubikmeter Gas (wenn ich mich richtig erinnere) und das 15-jährige Jubiläum der „Filiale der staatlichen Universität der Stadt Tjumen in Novyj Urengoj“. Das ist der Anlass, zu dem auch die Konferenz stattfindet, auf der ich einige Kollegen aus Wien, Rovaniemi und Maryland wiedertreffe, die ebenfalls in der Region forschen. Ich werde hier nicht den Inhalt der Vorträge wiedergeben. Auf Anregung der ausländischen Mitorganisatoren werden immerhin auch einige Minuten für Fragen und Diskussionen nach jedem Vortrag eingeplant. Interessanter ist vielleicht der Stil, in dem hier solche Anlässe begangen werden. Die Bewirtung ist reichlich und dem Anlass entsprechend müssen Gastgeber und Gäste sich in vielerlei Toasts gegenseitig loben. Wird auf die Frauen getrunken (regulär der dritte Toast), trinken die Männer im Stehen und die Gläser ganz aus. Ungewohnt für uns Besucher aus Westeuropa sind auch die Vielzahl von Urkunden, Diplome, Auszeichnungen und schriftlichen Grußadressen, die während der Konferenz und der anschließenden Feierstunde verteilt werden. Wenigstens haben sich die Studenten ein lustiges Kulturprogramm ausgedacht, bei dem unter anderem leicht bekleidete Tänzerinnen und Tänzer Rock’n’Roll tanzen und eine Kindertanzgruppe eine Art Schamanentanz aufführt, der mit Chanten und Nenzen ungefähr soviel zu tun hat, wie Yma Sumac mit Inkas.











Ein neues Schulgesetz

Jurij Vella ruft mich an: „Komm schnell zu mir in den Wald, es hat sich eine Delegation von Mitarbeitern eines Abgeordneten des Landesparlaments, der Duma in Chanty-Mansijsk, angesagt, die mich hier besuchen wollen. Wir werden über ein von mir vorgeschlagenes Schulgesetz über Nomadenschulen beraten.“ Ich mache mich am 26. November auf den Weg zum Wohnplatz am Fluss Tjujtjacha. Im Sommer wurde in Jakutien ein neues Schulgesetz erlassen, dass den Nomaden und Rentierzüchtern, also den Menschen, die auf Familienwohnplätzen im Wald wohnen, eigene Schulen garantiert, die ihrer Lebensweise angepasst sind. Die Schulformen reichen von Schulen, die von Wohnplatz zu Wohnplatz wandern über Schulen, die mit den Nomaden wandern bis zu Fernunterricht per Internet und Gouvernanten und Hauslehrern. Jurij hofft, dass eine solches Gesetz auch hier erlassen wird, damit die Schulverwaltung seine Schule nicht schließt. Der älteste Schüler, Koltschu, wird im nächsten Jahr die Schule mit der elften Klasse verlassen und dann wahrscheinlich seinen Armeedienst antreten. Juri hofft, dass dann neue Kinder nachrücken, damit das Experiment weiter gehen kann.