Freitag, 14. November 2008

Nomadenschule

Den Sommer über haben die fast erwachsenen Enkel Jurijs, Koltschu und Anton, mit ihrem Stiefvater Petja das Schulgebäude vom alten zum neuen Wohnplatz transportiert und dort wieder errichtet. Die lokale Schulbehörde möchte die Schule am liebsten schließen, weil sie sie für Geldverschwendung hält. Sie finanzieren nur die Gehälter der Lehrer und einige Lehrmittel. Die Kinder der Rentierzüchter werden normalerweise in Internaten unterrichtet und für die meiste Zeit des Jahres von ihren Eltern den Rentieren und der gewohnten Umgebung getrennt. In der Republik Jakutien, die weiter östlich in Sibirien liegt, ist gerade ein Gesetz erlassen worden, dass den Kindern der Rentierzüchter das Recht garantiert, in verschiedenen Formen von Nomadenschulen unterrichtet zu werden. Juri hofft sehr, dass ein solches Gesetz auch hier erlassen wird. Die drei Kinder werden von einem baschkirischen Lehrerehepaar unterrichtet. Die Republik Baschkirien liegt im südlichen Uralgebiet mit der Hauptstadt Ufa. Da früher dort auch Öl gefördert wurde, kommen viele der Erdölarbeiter hier aus dieser Region. In fast allen Städten hier gibt es eine große baschkirische Gemeinde.















Ravel Hasanov, der Lehrer, ist auch Musiker und versucht mir das Spiel auf der Hirtenflöte beizubringen. Er ist damit erfolgreicher als den Rentierzüchtern die Bedeutung Darwins für die Wissenschaft nahezubringen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Oh, bitte eine Floete mitbringen. Das wollen wir alle hoeren.
Liebe Gruesse
Antje